Urologie und Kinderurologie

Wir verwenden neueste und etablierte Techniken, um krankhafte Befunde des Harntrakts ganz genau diagnostizieren zu können.

Dies reicht von der Fusionsbiopsie der Prostata, die wir in Kooperation mit der urologischen Praxis Mühldorf anbieten, bis zur Anwendung von Fluoreszenztechniken im Rahmen von Blasenspiegelungen, um z.B. gefährliche „flache“ Tumore der Schleimhaut besser sichtbar zu machen und dann vollständig entfernen zu können.

Rund 25% aller Krebserkrankungen betreffen den Urogenitaltrakt. Hodenkrebs findet sich gehäuft beim jungen Mann, während Nieren-, Harnblasen- und Prostatakarzinom vor allem beim älteren Menschen auftreten. All diese Erkrankungen sind, im Frühstadium entdeckt, gut heilbar.

Im Falle einer Operation besprechen wir mit Ihnen eingehend das für Sie beste OP-Verfahren. Im Vordergrund steht immer die schonende, vollständige Entfernung des Tumors bei weitestgehendem Funktionserhalt der benachbarten Organstrukturen. 

Wir richten den Eingriff immer nach der Prostatagröße und möglichen Begleiterkrankungen wie z.B. blutverdünnenden Medikamenten aus. Goldstandard ist für uns die transurethrale Prostataresektion und hier als „TURIS“ unter Verwendung moderner bipoplarer Hochfrequenzgeneratoren.

Selbstverständlich bieten wir Ihnen aber mit „Green Light“ und „Revolix“ Laser innovative Alternativen. Große Prostataadenome werden bei uns z.B. minimal-invasiv über den Bauchraum entfernt.

Harnleitersteine lassen sich mit einer „Spiegelung“ unter Verwendung von semirigiden Instrumenten sehr gut entfernen.

Bei Spiegelungen mit Steinbehandlungen im Nierenbecken verwenden wir immer das flexible Gerät, über das dann dünne Laserfasern eingesetzt werden.

Für hartnäckige größere Steine im Nierenbecken ist für uns die „Mini-PCNL“ erste Wahl, hier mit direktem „perkutanen“ Zugang zur Niere. Steine im Harntrakt können aber auch berührungsfrei durch eine „ESWL“ (Stosswellenbehandlung) behandelt werden.

Plastisch-rekonstruktive Eingriffe sind ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung. Diese reichen von laparokopischen Nierenbeckenplastiken bis zur Implantation von künstlichen Schließmuskeln oder Gliedprothesen. Bei der Behandlung von komplexen Harnröhrenstrikturen kommen u.a.  freie Mundschleimhaut-Transplantate oder Meshgraft- (Spalthaut-) Plastiken zur Anwendung. 

Die operative Korrektur von Penisverkrümmungen z.B. mittels SIS-Corporoplastik hat bei uns Zentrumscharakter. Wir dürfen hier auf die eigene Homepage www.zentrum-penischirurgie.com verweisen.

Zum Spektrum der rekonstruktiven Urologie zählt auch der Ersatz der Harnblase oder des Harnleiters in Form von Darmsegmenten z.B. als Ileum („Hautmann“) Neoblase oder katheterisieter Nabel („Indiana“) Pouch. 

Bei uns werden bereits seit 2012 sämtliche „schlüssellochchirurgischen" Eingriffe in 3D-Laparoskopie durchgeführt. Das System ist mit zwei 3D Stereolaparoskopen ausgestattet und bietet in Full-HD Standard räumliches Sehen in bisher nicht dagewesener Detailtreue.

Dies führt zu „zielsicherem" Arbeiten durch das OP-Team: Anatomisch feinste Gewebestrukturen werden noch besser erkannt, noch schonender behandelt und präzise getrennt, Nähnadeln exakt positioniert und genauestens durch das Gewebe gestochen.

Mit Herrn Dr. med. Nenad Djakovic haben wir einen überragenden kinderurologischen Experten im Team, der sich in enger Zusammenarbeit mit der Kinderklinik in Altötting um die Belange der kleinen Patientinnen und Patienten kümmert.

Das operative Spektrum umfasst u.a. die Behebung angeborener Fehlbildungen wie die Vorhautverengung, die Hypospadie (Fehlbildung des Gliedes), den Hodenhochstand, die Nierenbeckenabgangsenge und den vesikoureteraler Reflux.

Die individuelle Krankengeschichte eines jeden urologischen Tumorpatienten wird bei uns in Anwesenheit von Expertinnen und Experten anderer Fachrichtungen im Rahmen eines sogenannten „Tumorboards“ vorgestellt. Gerade durch eine sehr enge Vernetzung mit der Onkologie und Strahlentherapie des Innklinikum wird gemeinsam ein auf den Einzelfall abgestimmter, „zugeschnittener" Therapieplan erarbeitet.  

Die Besprechungen finden wöchentlich statt.

Jede Patientin und jeder Patient kann sich sicher sein, dass er eine leitliniengerechte Therapie auf hohem medizinischen Standard erhält.