Standort Altötting
Gefäßmedizin
Wir sind als Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin auf die Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Erkrankungen des arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßsystems spezialisiert. In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Fachrichtungen Radiologie, Kardiologie, Angiologie, Nephrologie und Rheumatologie können wir als spezialisiertes Kompetenzzentrum alle Gebiete der Gefäßmedizin abbilden.
Hierfür stehen uns modernste technische Hilfsmittel für Diagnostik (MRT, CT, radiologische Multifunktionsanlage, kontrastmittelunterstützte Farbduplexsonographie) und Therapie (Hybridoperationssaal, Angiographieanlage, Entstauungspumpen) zur Verfügung, wenn es sein muss, rund um die Uhr.
Das hochspezialisierte interdisziplinäre Team orientiert sich selbstverständlich am aktuellen Stand des Wissens. Dies ist aber stets nur als Voraussetzung gedacht, um unseren Patientinnen und Patienten mit größtmöglicher Kompetenz, die für ihr oder sein Wohl beste Behandlung in persönlicher Zuwendung anbieten zu können.
Trotz aller ökonomischer Anforderungen steht für uns das Wohl der Hilfesuchenden im Vordergrund. Dabei werden wir von einem hoch motivierten Team aus Gefäßassistentinnen, Wundtherapeuten, Pflegekräften, Pysiotherapeuten unterstützt, um eine qualifizierte und aufmerksamen Betreuung gewährleisten zu können.
Das Team der Gefäßmedizin
Dr. med. George-Lucian Costin
Chefarzt der Gefäßmedizin
InnKlinikum Altötting
Leistungsspektrum
Gefäßverkalkungen an den Beinen führen dort zu einer schlechten Durchblutungssituation und typischen Gehbeschwerden mit muskelkaterartigen Schmerzen. Verschlechtert sich die Durchblutung weiter, besteht das Risiko von schlecht heilenden Geschwüren (Ulcera) und im schlimmsten Fall einer Amputation. Typische Beschwerden einer Durchblutungsstörung in den Beinen sind muskelkaterartige Schmerzen, meist in der Wade, nach einer Gehstrecke von wenigen hundert Metern. Nach einer kurzen Ruhepause z.B. am Schaufester des nächsten Geschäftes verschwinden die Beschwerden. Wir sprechen daher plakativ von der „Schaufensterkrankheit". Ursache ist eine Minderdurchblutung der Muskulatur, bedingt durch Verkalkungen oder sogar Verschlüsse der Arterien. Medizinisch spricht man von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK).
Behandlungsmöglichkeiten
Angiographie
Verschlüsse oder Engstellen in den Schlagadern der Beine können häufig ohne offener Operation in örtlicher Betäubung während einer Gefäßdarstellung (Angiographie) behoben werden.
Ausschälplastik (TEA)
Die Kniekehle und vor allem die Leiste sind aufgrund ihrer Beweglichkeit schlecht für reine Katheterverfahren geeignet. Hier ist zur Behandlung von Engstellen ein kleiner Schnitt mit Ausschälung des Gefäßes notwendig (Thrombendarteriektomie, TEA).
Venenbypass / Kunststoffbypass
Längerstreckige Verschlüsse bedürfen meist einer Bypassoperation, wobei durch eine Umgehung (Bypass) die Blutzirkulation des Beines wiederhergestellt wird. Unsere Abteilung bietet Ihnen viel Erfahrung mit aufwendigen und anspruchsvollen Bypässen auch auf die kleinsten Fußgefäße, um eine Amputation zu vermeiden. Wann immer möglich, verwenden wir Venenbypässe, die eine langfristige Offenheitsrate gewährleisten und Infektionen vorbeugen. Sollte es doch zu einer Infektion der Wunde oder der tieferen Strukturen kommen, stellt dies in der Gefäßchirurgie eine ernstzunehmende Komplikation dar. Infizierte Gefäßanteile können zu einer Blutvergiftung und zu akuten Blutungskomplikationen führen. Daher ist ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln sehr wichtig. Gefäßinfekte stellen auch einen wissenschaftlichen Schwerpunkt in unserer Klinik dar.
Kombinationseingriffe
Dank unserer hervorragenden Ausstattung im Hybrid-OP führen wir häufig auch Kombinationen der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in einem einzigen Eingriff durch. Zum Beispiel können wir durch einen kleinen Schnitt in der Leiste die Leistenschlagader ausschälen und gleichzeitig durch ein Katheterverfahren von der Leiste aus die Becken- oder Oberschenkelarterie mitbehandeln.
Langjähriger Diabetes mellitus führt auch häufig zu Durchblutungsstörungen und einer Schädigung der peripheren Nerven. Eine gefürchtete Komplikation dieser Erkrankung ist das Diabetische Fußsyndrom. Durch kleinste Verletzungen im Fußbereich oder Druckstellen durch Fehlbelastung kommt es zum Absterben von Gewebe und Infektionen. Eine oftmals vorhandene Fehlstellung des Fußskeletts begünstigt diese Erkrankung.
Gefäßverkalkungen treten am ganzen Körper auf. Besonders gefährlich sind diese an den Halsschlagadern, weil sie dort zum Schlaganfall führen können. Daher ist ein frühzeitiges Erkennen vor allem weicher Ablagerungen wichtig.
Als wichtigste Risikofaktoren für die Arteriosklerose gelten:
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus (Zucker)
- Rauchen
- hohe Blutfettwerte
Die Aorta ist die größte Schlagader des Körpers und transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen durch den Brustkorb zum unteren Anteil des Körpers. Auf diesem Weg gibt sie Seitenäste zu beiden Armen, zum Kopf mit dem Gehirn, zu den inneren Organen und zum Darm ab. Selbst die Durchblutung des Rückenmarks wird zu einem Teil direkt von der Aorta sichergestellt. Auf Höhe des Bauchnabels teilt sie sich in die Beckenschlagadern, diese transportieren das Blut weiter in die Beine.
Auf diesem Weg möchten wir - das lnnKlinikum Altötting und Mühldorf - Ihnen Informationen über Symptome und Risiken eines Aortenaneurysmas geben, darüber wie es entsteht und wie es behandelt werden kann. Wir demonstrieren Ihnen verschiedene Therapieformen und stellen dar, was Sie von der Behandlung erwarten können und welche Risiken es zu bedenken gibt.
Akuter/ Chronischer Verschluss der Hauptschlagader
Auch an der Hauptschlagader kann es durch Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt, zu Engstellen und sogar Verschlüssen der Bauch- und Beckenschlagadern kommen. Treten diese akut auf, droht eine komplette Minderversorgung beider Beine oder der Eingeweidearterien mit lebensbedrohlichen Folgen.
- Lymphödem primär/sekundär
- Phlebödem
- arthrogenes Stauungssyndrom
- Lipödem
- Lipolymphödem
Bei der Krankheit Varikosis, dem umgangssprachlichen „Krampfaderleiden“, handelt es sich um eine sehr verbreitete Erkrankung der oberflächlichen Venen der Beine. Diese Volkskrankheit, die bereits in jungen Jahren auftreten kann und an der ca. 50 Prozent der über 65-jährigen Patientinnen und Patienten leiden, reicht in seiner Ausprägung von sogenannten „Besenreisern“ bis zu großen Geschwüren an den Beinen.
Die Basis für die erfolgreiche Behandlung von Krampfadern ist die richtige Diagnose durch unsere Fachärzte und deren klinischer Blick.
Unsere Klinik ist mit den modernsten diagnostischen Verfahren ausgestattet:
- Farbcodierte Duplexsonographie: hochauflösender Farbultraschall
- Licht-Reflexionsrheographie: Messung des Venenflusses mittels Infrarotlicht
- Venenverschluss-Plethysmographie: gezielte Kompressionsuntersuchung
Durch diese Verfahren gewinnen wir eine Übersicht über die häufig komplexe Situation der anatomischen und funktionellen Verhältnisse des Venensystems.
In seltenen Fällen kann eine Röntgenuntersuchung der Venen, eine sogenannte Phlebographie, notwendig sein. Hierzu steht uns eine moderne Röntgenanlage sowie ein Team aus erfahrenen Röntgenärzten zur Verfügung.
Viele Eingriffe im Bereich Krampfaderleiden können ambulant durchgeführt werden, beispielsweise im MVZ Burghausen.
Modernste Technik dient der richtigen Diagnose und der effektiven Behandlung Ihres Venenleidens.
Diagnostik
An gefäßdiagnostischen Maßnahmen bieten wir Ihnen in unserer Klinik ein breites Spektrum an. Hierzu gehören folgende Standard Untersuchungen:
- Duplexsonographie (Ultraschall) der Arterien und Venen
- Verschlussdruckmessung
- Laufbandtest
- Röntgen
Bei speziellen Fragestellungen werden ergänzend weitere Untersuchungen durchgeführt, wie zum Beispiel:
- Kapillarmikroskopie
- Kontrastmittelsonographie (CEUS)
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT von Arterien und Venen)
- Darstellung von Gefäßen durch Kontrastmittel (Angiographie/Phlebographie) Verschlussplethysmographie (z.B. bis Verlaufskontrolle nach Thrombose)
- LRR (Venenschnelltest)
- Phlebodynamometrie
Zum Teil gehören Gefäßveränderungen zum normalen Alterungsprozess, eine ungesunde Lebensweise und Stoffwechselerkrankungen beschleunigen jedoch die Entstehung der Arteriosklerose drastisch.
Als Hauptrisikofaktoren gelten:
- Bluthochdruck
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Rauchen
- erhöhte Blutfettwerte.
Durch eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, Reduktion des Körpergewichts, gesunder Ernährung lässt sich außerdem die Gefäßverkalkung verlangsamen.
Sprechen Sie darüber mit Ihrem Hausarzt. Sollten bei Ihnen mehrere Risikofaktoren vorliegen, empfehlen wir Ihnen die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr.
Demers-Katheter und Shunt
Zur Durchführung einer Blutwäsche (Dialyse) bei Verlust der Nierenfunktion sind spezielle Zugangswege nötig, welche gefäßchirurgisch angelegt werden müssen. Eine sofortige Dialyse kann nach Implantation eines mehrlumigen Katheters erfolgen.
Bei längerer Dialysepflichtigkeit wird ein Shunt (Verbindung zwischen Arterie und Vene) in lokaler Betäubung angelegt. Nach jahrelanger Dialyse treten leider häufig Komplikationen dieses Shunts in Form von Verschlüssen, Shuntaussackungen (Aneurysmen) oder Infekten auf. Dann sind anspruchsvolle Folgeeingriffe nötig. Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung bei diesen Eingriffen und führen diese regelmäßig durch: Sowohl offen operativ als auch in Form von minimalinvasivem Katheterverfahren.
Im Hybrid-OP können dank moderner Röntgentechnik interventionelle und operative Eingriffe kombiniert werden. Dies bedeutet, dass wir über einen nur kleinen Schnitt, meist in der Leiste, auch weiter entfernte erkrankte Gefäßabschnitte im Bein, vor allem aber auch in den Beckenschlagadern, in der Hauptschlagader oder in der oberen Körperhälfte erreichen und schonend behandeln können. Dazu sind qualitativ sehr gute Röntgenanlagen erforderlich.
Durch gezielte Arbeitsschritte lassen sich Röntgen- und Kontrastmitteldosen senken, die OP-Zeit wird verkürzt und die Operation für den Operateur erleichtert, was für den Patienten eine schonendere und risikoärmere Operation bedeutet.
Unsere Abteilung erhielt 2010 den Hybrid-OP und besitzt somit eine langjährige Erfahrung mit diesen Eingriffen die zum Teil neurochirurgisch in 3D-Technik durchgeführt werden können.