Standort Mühldorf
Netzwerk Schilddrüse
Die Schilddrüse
Erkrankungen der Schilddrüse sind mit zirka 15 Prozent in der deutschen Bevölkerung häufig. Ursächlich hierfür ist in den meisten Fällen ein Jodmangel, der zur Vergrößerung der Schilddrüse führt – es entsteht eine „Struma", im Volksmund „Kropf" genannt. Ebenso können sich entzündliche und immunologisch bedingte Veränderungen an der Schilddrüse zeigen. Häufig entwickeln sich innerhalb des Gewebes Knoten in unterschiedlicher Ausprägung. Innerhalb des Kropfes kann es außerdem zur Ausbildung von flüssigkeitsgefüllten Blasen kommen, sogenannten Zysten. Diese führen durch Druck häufig zu einer subjektiven Beeinträchtigung der Patientin oder des Patienten.
Schilddrüsenfunktionsstörungen führen an unterschiedlichen Organsystemen zu verschiedensten Symptomen. Eine einfache Blutuntersuchung bringt eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse zu Tage.
Zur weiteren Abgrenzung der Schilddrüsenfunktionsstörung folgt als nächster Schritt die Abklärung eines auffälligen Befundes durch die Ultraschalldiagnostik, gegebenenfalls in Kombination mit einer gezielten Gewebepunktion.
Als weitere Untersuchung schließt sich eine Schilddrüsenszintigraphie an. Hierbei werden „heiße" von „kalten" Knoten unterschieden. „Heiße" Knoten zeigen in den meisten Fällen eine hormonelle Überfunktion an, auf dem Boden von „kalten" Knoten können sich bösartige Tumore in der Schilddrüse entwickeln.
Die Indikation zu einer Schilddrüsenoperation wird vom Chirurgen stets in Absprache mit weiteren Fachärzten aus unterschiedlichen Fachbereichen gestellt. Hier spielen vor allem Nuklearmediziner, Internisten, Endokrinologen, HNO-Ärzte und insbesondere der Hausarzt eine Rolle. Stets sind mit der Patientin oder dem Patienten auch Alternativen zur operativen Therapie zu besprechen, falls sie vorhanden sind.
Weitere Informationen zur Schilddrüse
Schilddrüsenoperation
Die Operation erfolgt in Vollnarkose am halb sitzenden Patienten nach einem standardisierten Ablauf:
- Über einen kurzen queren Hautschnitt in der Halsmitte wird die Schilddrüse dargestellt, einstrahlende Gefäße werden mittels elektrischer Versiegelung unterbunden. Alle vier Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) werden dargestellt und unter Erhalt der Durchblutung von der Schilddrüse abpräpariert. Der Stimmbandnerv wird dargestellt, beziehungsweise durch Nervenstimulation (Neuromonitoring) identifiziert und kann so sicher geschont werden. Der erkrankte Schilddrüsenanteil wird entfernt.
- Am Ende der Operation wird eine Drainage zur Ableitung von Wundsekret eingelegt, danach die Wunde verschlossen. Das Nahtmaterial für den Wundverschluss löst sich selbst auf und muss nicht entfernt werden. Das entfernte Gewebe wird immer zur mikroskopischen Untersuchung eingesandt.
Sicherheitsstandards Schilddrüse
Zur Optimierung der operativen Ergebnisse und zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor Komplikationen ergreifen wir eine Vielzahl von Maßnahmen:
- Alle unerwünschten Ereignisse im Rahmen der Behandlung werden elektronisch erfasst und ausgewertet. Dies sind im Rahmen der Schilddrüsenchirurgie vor allem Stimmbandlähmung, postoperativer Calciummangel durch Schädigung der Nebenschilddrüsen, Nachblutungen und Wundinfektionen. Mit den jährlichen Auswertungen überprüfen wir die Qualität der gesamten Abteilung, aber auch jedes einzelnen Operateurs. Hier werden strengste Maßstäbe angelegt.
- Die Überprüfung der Stimmbandfunktion erfolgt bei jeder Patientin und jedem Patienten zwei Tage nach der Operation durch einen unabhängigen Facharzt für HNO-Heilkunde im Sinne einer externen Qualitätskontrolle.
- Die Unterbindung von Blutgefäßen erfolgt durch elektrische Versiegelung. Dies ermöglicht die Durchführung der Operation über kleine Hautschnitte. Weiter erreichen wir dadurch ein sehr bluttrockenes Operieren, was zu einer verbesserten Übersicht und damit Schonung des Stimmbandnerven sowie der Nebenschilddrüsen führt.
- Bei der intraoperativen Nervenstimulation, dem sogenannten Neuromonitoring des Stimmbandnerven, wird eine Nadelelektrode in die Stimmbandmuskulatur eingebracht. Über eine Stimulationselektrode kann dann der Stimmbandnerv auch ohne direkte Freilegung identifiziert und die Stimmbandmuskulatur angeregt werden. Dieses Verfahren bietet einen größtmöglichen Schutz für den Stimmbandnerv (Nervus recurrens).
- Die Nebenschilddrüsen werden systematisch identifiziert und geschont. Eine Reihe von Maßnahmen dient alleine der Vermeidung des postoperativen Calciummangels. Bei schwierigen anatomischen Verhältnissen wird zur Verbesserung der Übersicht mit Lupenbrille operiert. Eine Überstreckung der Halswirbelsäule während der Operation mit folgenden langwierigen Schmerzen wird nicht mehr durchgeführt. Die Lagerung entspricht der Position in einem bequemen Liegestuhl.
- Die Operation wird selbstverständlich nur durch Operateure durchgeführt, die über Erfahrung bei mehreren hundert Schilddrüsenoperationen verfügen.
- Auch bei ausgedehnten Eingriffen im Rahmen von sehr großen Schilddrüsen oder bei Schilddrüsenkrebs ist durch die Zusammenarbeit mit allen anderen Disziplinen der Klinik ein Höchstmaß an Sicherheit für den Patienten gewährleistet. Hier sei besonders die Thoraxchirurgie (Lungenchirurgie), aber auch die Anästhesie und Intensivabteilung erwähnt. Die Narkosen für Schilddrüsenpatienten werden speziell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmt. Insbesondere soll Übelkeit nach der Operation vermieden werden.
- Die gesamte Nachsorge nach der Operation erfolgt auf Stationen mit speziell geschultem Personal. Für alle typischen postoperativen Probleme gibt es fest etablierte Behandlungsstandards.
Nebenschilddrüsenoperation
- Alle unerwünschten Ereignisse im Rahmen der Behandlung werden elektronisch erfasst und ausgewertet. Dies sind im Rahmen der Nebenschilddrüsenchirurgie vor allem Stimmbandlähmung, Nachblutungen und Wundinfektionen. Mit den jährlichen Auswertungen überprüfen wir die Qualität der gesamten Abteilung, aber auch jedes einzelnen Operateurs. Hier werden strengste Maßstäbe angelegt.
- Die Überprüfung der Stimmbandfunktion erfolgt bei jedem Patienten zwei Tage nach der Operation durch einen unabhängigen Facharzt für HNO-Heilkunde im Sinne einer externen Qualitätskontrolle.
- Die Unterbindung von Blutgefäßen erfolgt durch elektrische Versiegelung. Dies ermöglicht die Durchführung der Operation über kleine Hautschnitte. Weiter erreichen wir dadurch ein sehr bluttrockenes Operieren, was zu einer verbesserten Übersicht und damit Schonung des Stimmbandnerven führt.
- Bei der intraoperativen Nervenstimulation, dem sogenannten Neuromonitoring des Stimmbandnerven, wird eine Nadelelektrode in die Stimmbandmuskulatur eingebracht. Über eine Stimulationselektrode kann dann der Stimmbandnerv auch ohne direkte Freilegung identifiziert und die Stimmbandmuskulatur angeregt werden. Dieses Verfahren bietet einen größtmöglichen Schutz für den Stimmbandnerv (Nervus recurrens). Bei schwierigen anatomischen Verhältnissen wird zur Verbesserung der Übersicht mit Lupenbrille operiert.
- Eine Überstreckung der Halswirbelsäule während der Operation mit folgenden langwierigen Schmerzen wird nicht mehr durchgeführt. Die Lagerung entspricht der Position in einem bequemen Liegestuhl.
- Die Operation wird selbstständig nur durch Operateure durchgeführt, die über Erfahrung bei mehreren hundert (Neben-)schilddrüsenoperationen verfügen.
- Auch bei ausgedehnten Eingriffen im Rahmen von sehr großen Schilddrüsen oder bei (Neben-)schilddrüsenkrebs ist durch die Zusammenarbeit mit allen anderen Disziplinen der Klinik ein Höchstmaß an Sicherheit für den Patienten gewährleistet. Hier sei besonders die Thoraxchirurgie (Lungenchirurgie), aber auch die Anästhesie und Intensivabteilung erwähnt. Die Narkosen für (Neben-)schilddrüsenpatienten werden speziell auf die Patienten abgestimmt. Insbesondere soll Übelkeit nach der Operation vermieden werden. Die gesamte Nachsorge nach der Operation erfolgt auf Stationen mit speziell geschultem Personal. Für alle typischen postoperativen Probleme gibt es fest etablierte Behandlungsstandards.