Schlaganfalleinheit im InnKlinikum Altötting eingeweiht
Altötting, 25.07.2023 – Am 1. August beginnt für die regionale Schlaganfallversorgung eine neue Zeitrechnung, denn dann geht die zentrierte Schlaganfallversorgung am InnKlinikum Altötting in Betrieb. Die bisherige Schlaganfalleinheit aus Mühldorf verschmilzt mit dem Team aus Altötting zu einer hochprofessionellen Anlaufstelle für Schlaganfallpatienten aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf. Mit acht hochmodernen Überwachungsbetten in der zertifizierten „Stroke-Unit” sowie 25 normalstationären Betten in der benachbarten Neurologie, sind nicht nur personell, sondern auch technisch optimale Voraussetzungen für die Schlaganfallversorgung gegeben. Von der hohen Kompetenz der Mitarbeiter und der Qualität der neuen Räumlichkeiten konnten sich am Freitag, 21.07., rund 80 Kommunalpolitiker und niedergelassene Ärzte im Rahmen einer Einweihungsfeier überzeugen.
Vorstandsvorsitzender Thomas Ewald begrüßte die Gäste in der neuen Aufstockung der Pflegebereiche im dritten Stock des InnKlinikum Altötting, die erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Hier finden die Stroke-Unit und die Neurologie ihren Platz. Ewald wies auf einige technische Highlights hin, wie die ressourcenschonenden Heiz- und Kühldecken, die modernen Patientenzimmer mit einem digitalen Patienteninformationssystem sowie die fortschrittlichen Arbeitsräume für die Mitarbeiter am Pflegestützpunkt.
Der leitende Oberarzt der Neurologie, Prof. Dr. Holger Rambold, bedankte sich ausdrücklich beim gesamten Team für den gelungenen Umzug. Es sei, so Prof. Rambold, eine sportliche Leistung gewesen – auch bezüglich der technischen Umsetzung, habe aber perfekt geklappt.
Dr. Georg Rieder, leitender Arzt der Neurologie, verwies in seinem Vortrag darauf, dass in Altötting sämtliche Behandlungsmöglichkeiten für Schlaganfallpatienten zur Verfügung stünden, von der Lysetherapie (der medikamentösen Auflösung eines Blutgerinnsels) bis hin zur mechanischen Thrombektomie, also der Entfernung des Gefäßverschlusses über einen Katheter.
Dass auch die Bewohner des Landkreises Mühldorf deutlich von der zentrierten Schlaganfallversorgung in Altötting profitieren, erklärte der Medizinvorstand des InnKlinikum, Dr. Wolfgang Richter. „Bei einem Schlaganfall spielt die Zeit bis zur Behandlung eine wichtige Rolle”, so Dr. Richter. „Von Mühldorf nach Altötting dauert es mit Blaulicht rund acht Minuten. Durch das gemeinsame schlagkräftige Team und die ständige Verfügbarkeit von Spezialisten in Altötting, verkürzt sich aber die so genannte Door-to-Needle-time, also die Zeit von der Einlieferung des Patienten bis zur Behandlung, um etwa 15 Minuten, wodurch sich unterm Strich heute schon ein Zeitgewinn von rund sieben Minuten im Vergleich zur bisherigen Versorgung in Mühldorf ergibt.” Diese Zeit werde man in Zukunft sogar noch verbessern, erwartet Dr. Richter.
Als weitere Vorteile der Zentrierung nannte der Medizinvorstand die Möglichkeit der fachübergreifenden Zusammenarbeit mit anderen Medizinabteilungen in Altötting und die Tatsache, dass die Chancen größer seien, für eine so konzentrierte Abteilung ärztliche und pflegerische Mitarbeiter zu gewinnen.
Die Pflegedirektorin der Häuser in Altötting und Burghausen, Manuela Großauer, hob besonders hervor, dass Mitarbeiterinnen aus Mühldorf und Burghausen nach Altötting gewechselt seien. Regina Gebhart und Anne Wehner aus Mühldorf übernehmen die pflegerische Leitung der zentrierten Schlaganfallversorgung, Maria Häusl aus Burghausen leitet weiterhin die physikalische Therapie. „Das ist gelebte Fusion”, freute sich die Pflegedirektorin.
Der Landrat des Landkreises Altötting, Erwin Schneider, entschuldigte zunächst seinen Mühldorfer Landratskollegen Max Heimerl, der aufgrund einer Kreistagssitzung verhindert war. Schneider merkte an, dass in der Schlaganfallversorgung bedeutende medizinische Fortschritte erzielt worden seien. Durch die neue zentrierte Schlaganfallversorgung in Altötting seien die medizinischen Möglichkeiten und die baulichen Voraussetzungen wieder deckungsgleich. „Mir ist wichtig, dass wir in der regionalen Gesundheitsversorgung vor die Welle kommen und nicht hintendran sind”, so Landrat Schneider.
Den kirchlichen Segen für die neuen Räumlichkeiten der Stroke-Unit und der Neurologie spendete abschließend Klinik-Seelsorger Heribert Wagner.