Hand in Hand für eine schnelle Heilung
Als Hildegard S. Mitte Juli bei ihrem Arzt in Altötting untersucht wird, ist sie eigentlich wegen eines anderen Themas hier. Durch einen Zufall wird entdeckt, dass sie ein zwei Zentimeter großes Karzinom in der Lunge hat, welches ihr keinerlei Beschwerden macht.
Vom Zufallsbefund zur gesicherten Diagnose
„Ich hatte keinen Husten, keinen Schleim, gar nichts, also keinerlei Hinweise auf einen Lungenkrebs“ wundert sich die Mittsiebzigerin, die bis zu diesem Zeitpunkt geraucht hatte. Aufgrund der Auffälligkeiten in der Lunge der Patientin schickt ihr Arzt Hildegard S. zur weiteren Abklärung ins Klinikum Mühldorf. Dort wird die Burghauserin von dem pneumologischen Team um Chefarzt PD Dr. med. Arno Mohr eingehend untersucht: „Zunächst haben wir eine Lungenspiegelung durchgeführt, deren Ergebnisse aber aufgrund des geringen Durchmessers des Karzinoms noch durch eine CT-gesteuerte Punktion des linken und rechten Lungenflügels verifiziert. Wir wollten ganz sicher gehen.“ Mit dieser feingeweblichen Diagnosesicherung, der Ausbreitungsdiagnostik und den Ergebnissen der Lungenfunktion, stellte Chefarzt PD Dr. Mohr den Fall von Hildegard S. in der Tumorkonferenz und somit auch dem Sektionsleiter der Thoraxchirurgie des InnKlinikum Mühldorf, Dr. med. Lutz Woldrich, vor.
Enge Zusammenarbeit der beiden Klinik-Verbünde
Dort entscheiden die beteiligten Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen, dass die Patientin am besten primär, d. h. ohne eine medikamentöse Vorbehandlung, operiert werden kann. Dr. Woldrich leitet die weiteren Schritte ein. Er ist – als Teil der Kooperation der Klinik-Verbünde InnKlinikum und Kliniken Südostbayern – auch am Klinikum Traunstein als Leitender Oberarzt der Thoraxchirurgie tätig. Hildegard S. wird nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch über die Diagnose und die mögliche Operation im Klinikum Traunstein aufgenommen und dort nur knapp vier Wochen nach der Diagnosestellung operiert. Dr. Woldrich resümiert: „Der Kollege in Altötting hat genau richtig reagiert, indem er Frau S. direkt weiter ans InnKlinikum Mühldorf überwiesen hat. Und durch die Zusammenarbeit zwischen dem InnKlinikum und den Kliniken Südostbayern konnte sie direkt die richtige Weiterbehandlung erfahren, ohne sich nochmals erneut in einer anderen Klinik vorstellen zu müssen. Ich habe sie quasi einfach mitgenommen von Mühldorf nach Traunstein, denn eine Operation war in diesem Fall die beste Option – da waren sich alle in der Tumorkonferenz einig.“
Erfolgreiche Operation im Klinikum Traunstein
Nach letzten Vorbereitungen wird Hildegard S. am Freitag, 30. August, erfolgreich operiert. „Ich hatte natürlich schon eine enorme Angst, aber ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt“, stellt die Burghauserin im Gespräch erleichtert fest.
„Die onkologische Operation verlief komplikationslos, so wie wir uns das vorgestellt hatten; die Patientin wird keine Nachbehandlung brauchen”, erklärt Dr. Woldrich. „Die chirurgische Therapie war bei dieser Patientin das Mittel der Wahl, da die Untersuchungen keine Metastasen in anderen Organen zeigten. Wir haben hier in Traunstein ein leistungsfähiges Chirurgie-Team mit Dr. Steffen Decker an der Spitze und sind technologisch optimal ausgestattet für alle Operationen im Brustkorbbereich”, lobt er die gute Befundung der Kolleginnen und Kollegen aus Altötting und Mühldorf: „Durch die exzellente Diagnostik konnte das Karzinom in einem frühen Entwicklungsstadium gefunden und entfernt werden.“
Schnell in die Reha
Direkt nach der Operation kümmert sich eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes des Klinikums Traunstein um eine nahtlose Anschlussbehandlung für die Patientin. Denn am besten wirkt eine erfolgreiche Rehabilitation, die den Behandlungserfolg nachhaltig sichern soll, wenn sie gleich an die Operation anschließt. „Wir arbeiten hier alle Hand in Hand, damit unsere Patientinnen und Patienten die optimale Behandlung erfahren“ betont Dr. Woldrich.
Eine Woche nach dem Eingriff wird die Patientin aus dem Klinikum Traunstein entlassen und darf vor Beginn der Reha noch kurz nach Hause. „Mein Dank geht an Herrn Dr. Woldrich und alle weiteren Beteiligten – ich hatte wirklich großes Glück“, betont Hildegard S.